Trifun 2023 – So viele Teams wie nie zuvor!

 Als sich Hermann Petersen und seine Bandmitglieder von Lazy Horse kurz vor Mitternacht – nach allerlei Zugaben – vom begeisterten Publikum verabschiedeten, da neigte sich ein langer, für alle Beteiligten aufregender Trifun-Tag dem Ende zu. Mehrere hundert Zuschauerinnen feuerten die weit über 200 Freizeit- und Leistungssportler im Alter von 16 bis 66 +  an der Strecke mit voller Begeisterung an. Darunter auch rund ein Dutzend Pellwormer Starter und Starterinnen, die sich im Bad der Menge ins Ziel anfeuern ließen: Sina Ronnebeck, Michael Koch, Tanja Will (die bei den Seniorinnen einen tollen 5. Platz belegte) und nicht zu vergessen das Team Landlust mit Lena Dethlefsen, Sophie Backsen und Lisa Tedsen sowie Henning Schaak, der extra aus Wien anreiste. Besonders hervorzuheben sind an dieser Stelle Ulli Frener und Andrea Schulze-Duda, die dem Event seit vielen Jahren treu verbunden sind. Danke, dass ihr immer wieder dabei seid!

Typisch für den Pellwormer Trifun ist natürlich auch die Anmeldung auf den letzten Drücker. So meldeten sich bis kurz vor dem Start zwölf Teams kurzfristig an: Familien,  Seglerinnen von der Windsbraut und andere Gäste, die spontan ihre Teams bilden. Am Ende waren 35 Staffeln gemeldet – ein absoluter Rekord in der bewegenden Geschichte des Trifuns, der im Jahr 2005 mit überschaubaren 17 Starterinnen – damals nahm Doris Ehlers an der Hooger Fähre die Zeiten noch mit einer Stoppuhr – begann.

Die Zeiten im Ziel waren in diesem Jahr beeindruckend. Das liegt zum einen sicherlich an der sportlichen Euphorie der beteiligten Sportlerinnnen, aber auch ein bisschen daran, dass die Schwimmstrecke in diesem Jahr etwas kürzer ausfiel. Nun ja, irgendwie ist die Leine mit den Bojen über Winter geschrumpft, so dass die Schwimmstrecke diesmal eben ein bisschen schneller absolviert werden konnte. Gut 50 Meter dürften fehlen, obwohl auf den Urkunden, die es später geben wird, die eigentliche Strecke vermerkt ist: 500 Meter: Einige Starter hätten noch gerne die fehlenden Meter mehr geschwommen, aber beschwert hat sich keiner: Trifun eben! Der Name ist Programm und da sind kleine Missgeschicke am Ende nicht die Rede wert, weil die Freude am gemeinsamen Tun und dem Sport auf der wunderbaren Strecke in der Nordsee und im nördlichen Teil der Insel einfach überwiegt.
Und überhaupt ist auch der Teamgeist beim Aufbau schon zu spüren. Vielen Dank an alle Helfer, die an vielen Stellen mit unterstützen und der Garant dafür sind, dass der Trifun jedes Mal wieder ein denkwürdiges Happening nicht nur für die Pellwormer, sondern eben auch für Teilnehmerinnen aus Ostfildern, Flensburg, Enge-Sande, Frankfurt, Duisburg, Horneburg, Kiel – um nur einige der vielen anderen Herkunftsorte zu nennen. Manche von ihnen sind so begeistert, dass sie ihre Urlaubsplanungen mit dem kommenden Trifun abstimmen wollen!!

Foto © Nik Meyer thelandscapers.de

15.30 Uhr stieg der Adrenalinspiegel bei den Triathleten in die Höhe. Aus den Kehlen von vielen mitfiebernden Zuschauern ertönte der Countdown „Drei, zwei, eins, los!“ Und ab geht die Post. Im Hafenbecken starten zunächst die schnellsten Männer. Der spätere Gewinner, Olaf Geserick von St. Pauli zaubert die schnellste Zeit ins Wasser, er benötigt für die 500 Meter – Pardon, knapp 450 – 5:49 Minuten. Nach insgesamt 56:53 Minuten wird er auch die 20 Kilometer auf dem Rad und den abschließenden Fünf-Kilometer-Lauf zum Anleger und wieder zurück zum Hafen meistern. Bei den Frauen macht Mia Söth den ersten Platz (1:03:31 Stunden).
Bei den Staffeln tritt zum x-ten Mal das Team Watt’n’Käse an: Hauke Koll, bis Sommer 2022 noch Chef der Insel-Käserei, rennt, der Pellwormer Michael Koch fährt Rad und Martin Tschepe von der Nachbarinsel Sylt schwimmt. Das Insel-Trio ist in den vergangenen Jahren fast immer ganz weit vorne, aber oft auf dem undankbaren zweiten Platz. Im Vorjahr hat das nicht geklappt, weil Michael mit Nasenbluten aufgeben musste. Und diesmal? Wieder Platz zwei – ewiger Zweiter? Wieder ist ein besonderes Kapitel des Trifuns geschrieben.

Foto © Nik Meyer thelandscapers.de

Den Sieg beim spannenden Team-Wettbewerb holt sich das Team „Immer Lang Wech“ mit Kirstin Schlüter, Alexandra Loll und Norman Schlüter.  Das Team Landlust belegte einen achtbaren siebten Rang. Aber völlig egal, ob Platz eins, Platz zwei oder welcher Rang auch immer: Alle Triathletinnen und Triathleten kommen beim Trifun mal wieder voll auf ihre Kosten. Denn alle werden bejubelt. Und fast alle kommen ins Ziel und – das wichtigste überhaupt – keine Stürze, keine Verletzungen, alle kommen heil nach Hause.

Nach 1:47:55 Stunden beendet schließlich Frank Siyli das fulminante Sportfest. Danach feiern sich viele Beteiligten hinter der Ziellinie auf einer entspannt-beschwingten Teilnehmerehrung. Zufriedene Gesichter fast überall. Dann kommt ein kräftiger Schauer, ein Trecker zieht eine überdachte Bühne aufs Hafengelände, die Musiker von Lazy Horse bauen Instrumente und Technik auf, die Sonne bricht plötzlich durch den Regenhimmel und taucht die Szenerie in spektakuläres Licht. Mehr Drama geht nicht.

Foto: Nik Meyer, thelandscapers.de

Dass der 19. Trifun ein denkwürdiges Happening wurde, gilt es Dank zu sagen an den unermüdlichen Moderator und Tausendsassa Ludwig Kiefer, an Mö￶lle und Festus für die Zeitmessung, dem Sanitäts-Team, allen Hafen-Akteuren und Gastronomen, den Taiko-Trommlerinnen um Regina Jehn-Nitsche, Manuela Bolz und Rachel Kyle für das wunderbare Motiv unseres diesjährigen Trifun-Plakats, das in Kiel und Hamburg für viel Aufmerksamkeit sorgte. Große Resonanz erhielt auch das diesjährige Präsent für jeden Teilnehmer, nämlich ein 100-ml-Flasche-Hanf￶-Öl designt von Lea Maria Thams – aus der Inselmühle von Niels Frener. Und garantiert auf Pellwormer Marschboden herangewachsen und rauschfrei, dafür aber mit einer ganz eigenen, kräftig-heuigen Note!

Was im nächsten Jahr die Geschmacksnerven verzaubern wird, steht noch nicht fest. Ziemlich sicher ist aber, dass am Samstag, 3. August 2024, der Trifun wieder am Alten Hafen auf Pellworm zum dann 20. Mal steigen wird. Wenn wir junge Mitstreiterinnen auf der Insel für’s Weitermachen motivieren k￶nnen, dann wird es wohl auch nach 2024 weiter Trifun-Geschichte geben.

Foto: Martin Tschepe

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